Wie wird man eigentlich…

… Rheinhessische Weinmajestät?

Falls ihr euch das auch schon öfter gefragt habt, hier die Antwort:

Zunächst mal gibt es zwei formale Kriterien die jede Bewerberin erfüllen muss: über 18 Jahre alt und unverheiratet sein.

Sonstige Kriterien gibt es nicht – wenn ihr euch für das Amt der Rheinhessischen Weinkönigin interessiert, dann interessiert ihr euch meistens auch für Rheinhessen, seine Bewohner, seinen Wein und die Winzer – alles was man braucht, um Deutschlands größtes Weinanbaugebiet zu repräsentieren.

Im Mai ist dann meistens Bewerbungsschluss – einfach rechtzeitig bei Rheinhessenwein e.V. nachfragen. Hier wird man schon vor der Bewerbung tatkräftig unterstützt, also keine Angst haben! 🙂

Wenn man dann eine der offiziellen Bewerberinnen ist – dann gehts schon bald los. Die häufigen Treffen und Termine stimmen euch gleich schon auf eure Amtszeit ein:

• Zunächst das mehrtägige Rhetorik-Seminar: Hier lernt man dann schon mal die „Konkurentinnen“ sowie viele Ortsweinmajestäten kennen. Außerdem lernt man natürlich wie man Reden schreibt und hält. Aber auch wie man seine Nervosität in den Griff bekommt, wie man sich richtig am Tisch verhält und viele andere Dinge, die ihr nicht nur in eurer Amtszeit gebrauchen könnt!

• Die Farb- und Stilberatung, bei der ihr lernt, welche Farben und Schnitte euch stehen – glaubt mir, danach stimmt der Spruch „ein ganzer Kleidschrank voll nichts anzuziehen“ wirklich… Zumindest stimmte er bei mir 😀

• Ein Sensorik-Seminar haben wir auch noch alle gemeinsam besucht, dort lernten wir viel über Weinfehler und wie man diese erkennen kann.

• Ein Vorstellungs-Film wird auch über euch gedreht, dieser wird an einem halben Tag gedreht und ist am Ende 3 bis 4 Minuten lang. Und der Regisseur seid ihr! Das macht am meisten Spaß, denn am Anfang hatte zumindest ich keine Ahnung was ich eigentlich zeigen will – und am Ende hatte ich so viele Ideen, was man wie umsetzen könnte… Aber auch falls ihr mal keine Ideen habt, das Kamerateam unterstütz euch und setzt euch bestmöglich in Szene, einfach vertrauen und du selbst sein! Meinen Film seht ihr hier.

• Die Rheinhessen-Tour, oder auch Queenie-Tour war für mich das Highlight in der Vorbereitung. Wir tourten einen Tag lang durch wichtige Stationen in Rheinhessen. Hier heißt es aufpassen, denn an der Fachbefragung werden Fragen zu den Stationen dieses Tages gestellt – aber keine Angst, der Spaß kommt definitiv nicht zu kurz. Und man darf den ganzen Tag tolle Weine trinken und die faszinierenden Winzer dahinter kennen lernen.

Zwischendrin wird man stets mit Informationen und Tipps versorgt – sowohl von Rheinhessenwein, als auch von Tobias Bieker, der den Film und die Wahl moderieren wird. Er hilft euch immer und wird euch best möglich präsentieren. Einfach auf ihn vertrauen. 🙂

Und dann war er da, der große Tag. Die Woche vorher hab ich mich total verrückt gemacht. Mein Vater war schon total genervt, so oft habe ich ihn angerufen um noch etwas zu fragen. Denn vor allem vor der Fachbefragung ist man sehr nervös. Obwohl alle gesagt haben, dass die nicht schlimm wird, hat man dennoch Angst etwas nicht zu wissen, schließlich weiß man nicht, was dort gefragt wird. Denn die Fachbefragung findet einzeln statt, man stellt vor den 30 Juroren seinen Lieblingswein vor, beantwortet die (gelosten) Fragen zur Rheinhessentour sowie eine Frage auf englisch – und dann die Fragen der Juroren. Das sind alles in allem ca. 15 Fragen – aber alle nicht schlimm. Und wenn man mal was nicht weiß: auch nicht schlimm, entweder kommt ihr selbst charmant aus der Situation raus – oder Tobias Bieker hilft euch.

Danach heißt es einmal durchatmen. Das „Schlimmste“ ist geschafft! 🙂 Schnell umziehen, nachschminken, Haare machen – und dann sind auch schon Freunde und Familie da. Die Zeit vergeht wirklich wie im Flug! Am Abend muss man dann vor Freunden und Familie, den Juroren und anderen Gästen (insgesamt 350) „sein Programm“ absolvieren. Der Ablauf war in diesem Jahr:
1. einen Wein der Rheinhessentour vorstellen
2. der Vorstellungsfilm wird vorgeführt
3. ein Interview mit Tobias Bieker führen – hier werden nochmal Themen zu dir selbst angesprochen, sodass die Gäste neben dem Film noch mehr von deiner Persönlichkeit und deinen Hobbies erfahren.
4. eine Stegreif-Rede halten. Bei mir war das Thema, warum man zu Chicken McNuggets einen rheinhessischen Wein trinken sollte. Da ich mal bei McDonalds gearbeitet habe, kein Problem…. 🙂
5. ein Interview mit einem dir zugeteilten Prominenten führen. Hier stellst du die Fragen. Wichtig ist hier vor allem, dass das Publikum unterhalten wird.

Zum Schluss gibt man gemeinsam mit den anderen Kandidatinnen nochmal eine Weinempfehlung zu einem Menügang – und das war’s dann auch schon. Die Jury füllt die Stimmzettel aus, diese werden ausgezählt und dann die Rheinhessischen Weinprinzessinnen und danach die Rheinhessische Weinkönigin verkündet.

So einfach wird man Rheinhessische Weinkönigin 😉

Weitere Informationen und die Bildergalerie des Abends.